1983

Am 6.1.83 fand die erste Mitgliederversammlung im Werkraum statt.

Vor unserer nächsten Ausstellung wurde im Gemeindeblatt Crottendorf unsere Arbeitsgemeinschaft vorgestellt.

 

Vom 12. bis 20.2.83 wurde die Gemeinschaftsanlage erstmals außerhalb Crottendorfs gezeigt. Ausstellungsort war die ehemalige Bahnhofsgaststätte im Bahnhof Annaberg-Buchholz Süd. Die Bahn stellte uns für den Transport einen dreiachsigen Reko-Personenwagen zur Verfügung, dafür mußten spezielle Transportgestelle angefertigt werden. Die Gestelle mußten so gestaltet sein, daß die Sitze des Wagens nicht beschädigt wurden. Damit nichts umfallen konnte, wurden die Anlagenteile mit den Transportgestellen verschraubt und an der Gepäckablage und an den Sitzlehnen angebunden. Vom AG-Raum zum Bahnhof, der Wagen stand an der Rampe des Güterschuppens, wurden die Teile getragen. Zum Glück spielte das Wetter mit. Ebenfalls mußten die genaue Reihenfolge beim Transport beachtet werden, denn der Wagen war voll ausgelastet.
In Buchholz luden wir die Anlage an der Kopframpe des Bahnsteigs 1 wieder aus. Wir hatten für Auf- und Abbau jeweils eine Woche Zeit.
Der Ausstellungsraum war nicht viel größer als unser AG-Raum. Es konnte also keine Absperrung angebracht werden. Ein großes Problem stellte der unebene und labile Fußboden dar. Unsere Gestellfüße waren hier nicht gut geeignet. Teilweise mußten mehrere Zentimeter untergelegt werden. Durch Erschütterungen kam es zu etlichen Entgleisungen.
Trotz des schlechten Wetters war die Ausstellung ein voller Erfolg. Es wurden 3255 Erwachsene und 2319 Kinder gezählt.

                   

me 1/83                                                                                Freie Presse 9.2.83                                    Freie Presse 14.2.83                                      Tribüne 14.2.83                                                Freie Presse 15.2.83

   

                                                Freie Presse 22.2.83                                                                                                                    Freie Presse 23.2.83

 

Anläßlich der 75-Jahr-Feier des Bw Aue wurden wir von der Ausstellungsleitung gebeten, unsere Anlage mit auszustellen. Die Ausstellung sollte von Samstag, dem 27.Juni bis Sonntag, dem 10.Juli 1983 ganztägig geöffnet sein. So kam es zu Problemen mit der Personalbereitstellung. Das Bw Aue und der Bezirksvorstand des DMV bemühten sich, die Freistellung der erforderlichen Freunde zu bewirken. Bis auf eine Ausnahme, das Post- und Fernmeldeamt Annaberg-Buchholz wollte die Freistellung des Freundes Klaus Otto nicht genehmigen, waren die Bemühungen von Erfolg gekrönt. Das Bw Aue erbot sich sogar, die Lohnkosten für diese Zeit zu übernehmen. Letztendlich stimmte die Post dann doch einer bezahlten Freistellung zu.
Der Transport der Anlage erfolgte wieder mit einem Reko-Wagen eine Woche vor Beginn der Ausstellung. Diesmal konnte ein großer Teil der Anlagenteile mit einem B 1000 zum Bahnhof transportiert werden. Um Kosten zu sparen, wurde die Überführung einer Lok von der Einsatzstelle Buchholz zum Bw Aue genutzt. In Aue wurde der Wagen auf ein Gleis der Drehscheibe direkt vor der Tür des Kulturraums abgestellt.
Die Anlage wurde erstmals auf die neuen Untergestelle gestellt. Durch die Stellspindeln war das austarieren der Höhe leichter.
Schwierigkeiten bereitete die große Hitze während der Ausstellungswoche, das Holz der Rahmen dörrte zusammen und die Gleise dehnten sich aus. Es kam zu Gleisverwerfungen und Trennstellen wurden zusammen geschoben. Am Montag kurz vor Feierabend havarierte dann auch noch der Haupttrafo. Das Bw Aue bot uns an, für den Notfall mit Starterbatterien der Dieselloks auszuhelfen. Wir konnten aber rechtzeitig bis zur Öffnung am Dienstag unseren alten Trafo einbauen. Der hatte jedoch keine Feinregelung. Wenn nun in der unter dem Saal befindlichen Betriebsküche das Essen gekocht wurde, brach die Netzspannung zusammen, die Züge blieben fast stehen.
Der Veranstalter hatte alles sehr gut organisiert. Es wurden Ferienheime, Kinderferienlager und Ferienbetreuungen der Schulen informiert.
Wir erhielten als Unkostenbeitrag eine Pauschale von 500,- Mark und 0,50 Mark pro erwachsenen Besucher. Die Betreuer der Ausstellung konnten am Werksküchenessen des Bw teilnehmen.

 

Seit 1983 bestand auch ein Patenschaftsvertrag mit dem Post- und Fernmeldeamt Annaberg-Buchholz. Schwerpunkt war hier die Materialfrage. Wir konnten verschrottete Teile wie Relais und Kabelreste kostenlos bekommen. Über das Beschaffungsamt der Deutschen Post konnten wir auch Neumaterial beschaffen, was uns zum Industrieabgabepreis überlassen wurde. Die Spanne zum Endverbraucherpreis betrug damals bis zu 1000 %.

 

Am 26.11. fand eine weitere Mitgliederversammlung im Werkraum statt. Grund war, daß Freund Melzer sein Vorsitz abgeben wollte. Den neuen Vorsitz übernahm Freund Klaus Otto, Christfried Melzer wurde neuer Vorsitzender, Freund Hans-Jörg Fritsch blieb Kassierer.

 

Der Mitgliederbestand betrug 1983 28 Mitglieder.