1971
Die Arbeiten an der neuen Anlage hielten weiter an und sollten sich bis 1973 noch hinziehen.
Am 8.5.1971 wurde die jährliche Mitgliederversammlung im Wagen durchgeführt.
Anschließend ging es vom 14.-16.5. mit der ZAG (Zentrale Arbeitsgemeinschaft) Dresden zu einer Exkursion an die Ostsee nach Rostock und zur Schmalspurbahn Bad Doberan-Kühlungsborn.
Am 13.6. fand eine Sonderfahrt Karl-Marx-Stadt - Aue - Grünstädtel - Annaberg - Karl-Marx-Stadt statt, an der einige Freunde teilnahmen.
In Grünstädtel, links Werner Ilgner aus Marienberg, rechts Dietmar Seidel
Am 25.6. fuhren die letzten Züge auf der Schmalspurbahn Grünstädtel - Oberrittersgrün. Einige Freunde waren auch hier mit dabei.
Am 11.3. fand eine Beratung über die räumliche Zukunft unserer Arbeitsgemeinschaft statt. Es ging um die künftige Nutzung der ehemaligen Konsum-Bäckerei für den Kulturbund, wo wir auch Räume bekommen sollten.
Aus diesen Räumen wurde bekanntlich nichts. Wegen der großen
Enge bei Ausstellungen in unseren AG-Räumen und im Treppenhaus und der damit
verbundenen Sicherheitsrisiken, sowie der Belästigung der Bewohner im Haus waren
wir schon länger auf der Suche nach neuen Räumen.
Als der Jugendklub aus den Räumen im Erdgeschoß des Gebäudes auszog, hofften
wir, diese zu bekommen, aber leider vergebens. Als nächstes stand das
Jugendklubhaus, das ehemalige Volkshaus, zur Debatte. Der Boden über dem Saal
wäre ideal gewesen, jedoch ließ die Deckentragfähigkeit das nicht zu. Alle
anderen Räume in diesem Gebäude waren zu klein.
Mittlerweile sollte die Crottendorfer Strecke eingestellt werden. Nun hofften
wir auf den Bahnhof bzw. Güterschuppen. Aber die Stillegung wurde nicht
vollzogen, und der Güterboden ging an gewerbliche Nutzer.
Inzwischen kam die Diskussion auf, neben unserem Wagen eine Baracke zu bauen,
aber das war nicht bezahlbar.
Die PGH Proposa wollte die ehemalige Krippendorf-Fabrik aufgeben. Von Seiten der
Gemeinde wurde nun angestrebt, die Bücherei und die Modelleisenbahn-AG dort
unterzubringen. Der Betrieb wurde aber weitergeführt.
Ein weiterer schöner Raum wäre die ehemalige Druckerei der Crottendorfer
Anzeigers gewesen, aber auch daraus wurde nichts.
Vom 20. bis 28.11. führten wir erstmals außerhalb von
Crottendorf eine eigene Ausstellung durch. Diese fand im Kulturraum des Post-
und Fernmeldewesens Annaberg statt. Gezeigt wurden hauptsächlich Heimanlagen.
Die Anlagen der Freunde König und Otto waren mit einem Übergangsstück
miteinander verbunden. Auch die Anlagen der Freunde Bergelt (mit
Eigenbau-Oberleitung) und Groß waren mit einem Zwischenstück, welches eine
Nachbildung der Cranzahler Brücke zeigte, miteinander verbunden. Spur 0 und 1 wurden ebenfalls gezeigt.
Der Transport nach Annaberg erfolgte per Bahn. Für den Weg vom Bahnhof zur Post
wurde in ein Paketauto der Post umgeladen.
Ca. 2000 Besucher waren zu begrüßen. Eine Umfrage unter den Besuchern sollte
herausfinden, woher sie die Information zur Ausstellung hatten. Etwa 50 % gaben
an, diese von Plakaten in Fachgeschäften erhalten zu haben.
Im Jahr 1971 wurde ein Patenschaftsvertrag mit dem Bahnhof
Annaberg-Buchholz Süd abgeschlossen. Für uns bedeutete das eine enge
Zusammenarbeit mit der Deutschen Reichsbahn. Die Bahn führte den Transport von
Ausstellungsmaterial kostenlos durch. Außerdem konnten wir den Kulturraum für
unsere Ausstellungen nutzen. Alte Geräte, Werkzeuge, Uniformteile und Kursbücher
wurden uns überlassen. Jährlich bekamen wir einen Zuschuß von 150,- Mark für
Materialeinkauf. Es wurden Führungen im Bahnhof und in der Lokeinsatzstelle
durchgeführt.
Im Gegenzug machten wir bei Ausstellungen Werbung für eine Berufsausbildung bei
der Bahn. Die "Jungen Modelleisenbahner" fertigten Exponate für die Betriebs-MMM
des Bahnhofs Buchholz an. Für die Traditionswand stellten wir Modelle leihweise
zur Verfügung.
Im Jahr 1971 bestand unsere AG aus 44 Mitgliedern.